Endlich wieder schlafen – aber welche Nebenwirkungen hat Cannabis bei mir ausgelöst?

Erstellt am:03.07.2025- Zuletzt aktualisiert:24.07.2025

Schlafstörungen haben mein Leben über Jahre bestimmt. Ich habe vieles ausprobiert – von pflanzlichen Mitteln bis zu verschreibungspflichtigen Schlafmedikamenten. Als nichts mehr half und die Nebenwirkungen der klassischen Medikamente zu stark wurden, habe ich mich für eine Therapie mit medizinischem Cannabis entschieden. Doch auch hier gibt es Nebenwirkungen, die ich nicht verschweigen möchte. In diesem Bericht teile ich offen meine Erfahrungen – die positiven Effekte, aber auch die Nebenwirkungen, die mich begleitet haben.

Junger Erwachsener sitzt nachts am Fenster, schaut nachdenklich hinaus;

  • Cannabis half, Schlafstörungen zu lindern
  • Nebenwirkungen wie trockener Mund und Benommenheit traten anfangs auf
  • Nebenwirkungen wurden mit der Zeit weniger
  • Keine Abhängigkeit wie bei klassischen Schlafmitteln
  • Offener Umgang mit Therapie half, Vorurteile abzubauen
  • Lebensqualität verbesserte sich deutlich

Mein Weg zur Cannabistherapie

Schon als Teenager habe ich schlecht geschlafen. Einschlafprobleme, ständiges Grübeln, nächtliches Aufwachen – das volle Programm. Mit Anfang 20 kamen Prüfungsstress, Jobwechsel und private Sorgen dazu. Bald war ich tagsüber dauerhaft erschöpft, gereizt und konnte mich kaum noch konzentrieren. Nach mehreren erfolglosen Versuchen mit rezeptfreien Schlafmitteln verschrieb mir mein Hausarzt zunächst ein leichtes Schlafmittel, später ein stärkeres Präparat.

Die Wirkung war anfangs gut, aber die Nebenwirkungen machten mir zu schaffen: Morgens fühlte ich mich wie betäubt, hatte Kopfschmerzen und war tagsüber kaum leistungsfähig. Nach einigen Monaten entwickelte ich eine gewisse Abhängigkeit – ohne Tabletten ging es gar nicht mehr. Das war der Punkt, an dem ich nach Alternativen gesucht habe.

Über einen Freund erfuhr ich von der Möglichkeit, medizinisches Cannabis bei Schlafstörungen zu nutzen. Ich habe mich umfassend informiert, Erfahrungsberichte gelesen und schließlich einen Termin bei einer telemedizinischen Praxis vereinbart. Nach einem ausführlichen Gespräch mit der Ärztin und einer genauen Anamnese wurde mir medizinisches Cannabis verschrieben.

Die ersten Wochen mit Cannabis – positive Effekte und erste Nebenwirkungen

Die Umstellung auf Cannabis war spannend, aber auch mit Unsicherheiten verbunden. Ich habe zunächst eine sehr niedrige Dosis abends als Inhalat bekommen. Schon nach wenigen Tagen merkte ich, dass ich schneller einschlafen konnte. Das nächtliche Aufwachen wurde seltener, ich fühlte mich morgens erholter.

Allerdings blieben auch Nebenwirkungen nicht aus. Besonders am Anfang hatte ich einen sehr trockenen Mund und leichte Kreislaufprobleme. Gelegentlich war ich nach der Einnahme etwas benommen oder hatte das Gefühl, „vernebelt“ zu sein. Einmal habe ich abends zu spät eingenommen und konnte am nächsten Morgen nur schwer aufstehen – mein Kopf fühlte sich schwer an, ähnlich wie nach den klassischen Schlafmitteln, aber weniger intensiv.

Ich habe diese Nebenwirkungen immer mit meiner Ärztin besprochen. Sie hat mir geraten, die Dosis langsam anzupassen und auf einen möglichst gleichbleibenden Einnahmezeitpunkt zu achten. Mit der Zeit wurden die Nebenwirkungen deutlich weniger.

Langfristige Erfahrungen – Was hat sich verändert?

Nach etwa drei Monaten hatte ich meine optimale Dosis gefunden. Meine Schlafqualität hat sich spürbar verbessert, ich schlafe schneller ein und wache seltener auf. Die Nebenwirkungen sind deutlich zurückgegangen. Nur der trockene Mund tritt noch gelegentlich auf, vor allem wenn ich zu wenig trinke. Manchmal habe ich am nächsten Morgen noch ein leichtes „Hangover“-Gefühl, aber das ist selten und deutlich milder als bei den klassischen Schlafmitteln.

Was ich positiv hervorheben möchte: Im Vergleich zu anderen Medikamenten habe ich keine Abhängigkeit entwickelt. Wenn ich mal ein oder zwei Nächte aussetze, kann ich trotzdem schlafen – vielleicht nicht ganz so gut, aber es ist machbar.

Soziale und gesellschaftliche Herausforderungen

Die Therapie mit Cannabis ist noch immer ein sensibles Thema. In meinem Freundeskreis und der Familie musste ich viel Aufklärungsarbeit leisten. Viele denken bei Cannabis sofort an Drogenkonsum und Sucht. Ich habe offen über meine Erfahrungen und die ärztliche Begleitung gesprochen. Das hat geholfen, Vorurteile abzubauen.

Im Alltag muss ich manchmal erklären, warum ich abends meinen Vaporizer benutze oder warum ich bestimmte Medikamente ablehne. Insgesamt fühle ich mich aber sicherer und selbstbewusster, seit ich offen damit umgehe.

Mein Fazit zu Nebenwirkung von Cannabis bei Schlafstörungen

Cannabis hat mir geholfen, meine Schlafstörungen besser in den Griff zu bekommen – aber es ist kein Wundermittel ohne Nebenwirkungen. Besonders zu Beginn gab es Begleiterscheinungen wie trockenen Mund, leichte Benommenheit und gelegentliche Kreislaufprobleme. Mit ärztlicher Begleitung und individueller Dosierung lassen sich diese meist gut kontrollieren. Wichtig ist, ehrlich über alles zu sprechen – mit dem Arzt, aber auch mit Familie und Freunden.

Die Therapie hat meine Lebensqualität deutlich verbessert, aber ich habe gelernt: Jede Medikation hat Nebenwirkungen. Entscheidend ist, wie man damit umgeht und dass man sich regelmäßig ärztlich beraten lässt.

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Häufig gestellte Fragen

Bei der Verwendung von Cannabis für den Schlaf können anfangs Nebenwirkungen wie trockener Mund, leichte Benommenheit oder veränderter Appetit auftreten. Manche berichten von verminderter Traumaktivität (REM-Schlaf). Bei zu hoher Dosierung kann es paradoxerweise zu Unruhe oder Angstgefühlen kommen. Die meisten Nebenwirkungen sind mild und lassen mit der Zeit nach. Eine niedrige Startdosis und ärztliche Begleitung helfen, Nebenwirkungen zu minimieren.

Diese Sorge ist berechtigt – niemand möchte ohne Cannabis gar nicht mehr einschlafen können. Experten beruhigen jedoch: Das Abhängigkeitspotential von medizinischem Cannabis ist deutlich geringer als bei Benzodiazepinen oder herkömmlichen Schlafmitteln. Bei therapeutischer Anwendung in niedriger Dosis und mit CBD-Anteil ist die Gefahr einer relevanten psychischen Abhängigkeit gering. Wichtig ist das Prinzip "Start low, go slow" – dann treten auch Entzugserscheinungen kaum auf.

Die Kombination von Cannabis mit anderen Schlafmitteln sollte niemals ohne ärztliche Aufsicht erfolgen. Cannabis kann die Wirkung von Benzodiazepinen, Schlaftabletten oder anderen sedierenden Medikamenten verstärken, was zu gefährlicher Übersedierung führen kann. Viele Patienten können ihre herkömmlichen Schlafmittel unter ärztlicher Anleitung reduzieren oder ganz absetzen. Jede Änderung der Medikation muss schrittweise und überwacht erfolgen.

Viele wünschen sich einen erholsamen Schlaf ohne das typische Hangover-Gefühl, das manche Schlafmittel hinterlassen. Tatsächlich berichten viele Patienten, dass bestimmte Cannabissorten entspannen und durchschlafen lassen, ohne morgendliche Benommenheit. Der Schlüssel liegt in der richtigen Sorte und Dosierung. Mit Indica-dominanten Sorten und vorsichtiger Dosierung fühlen sich viele morgens normal wach und erholt.